HEISTERS — (eig). Ist das der endgültige Durchbruch zur Rettung der mehr als 110 Jahre alten Basaltbogenbrücke in Hartmannshain? Am Dienstagabend stand auf der Sitzung der Grebenhainer Gemeindevertretung im Dorfgemeinschaftshaus Heisters ein Antrag auf die grundhafte Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerks zur Abstimmung, nachdem der Bau- und der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde bereits vorher grünes Licht gegeben hatten. Mit 19 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen stimmte dann auch die Gemeindevertretung für den Antrag – allerdings mit drei nicht unwesentlichen Ergänzungen.

So gilt der Sanierungsbeschluss nur unter der Voraussetzung, dass die vom Hessischen Landesamt für Denkmalpflege und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie den Oberhessischen Versorgungsbetrieben (OVAG) und dem Förderverein Historische Brücke Hartmannshain bereits zugesagten Mittel verbindlich fließen. Zudem soll der Förderverein mit der Gemeinde eine Patenschaft für die Brücke abschließen und kleinere Instandsetzungsarbeiten übernehmen. Eine weitere Bedingung: Der schon vor zwei Jahren gestellte Abrissantrag für die Brücke, dessen Genehmigung demnächst eigentlich ausgelaufen wäre, wird erst einmal „vorsichtshalber“ verlängert. Bereits in der ursprünglichen Beschlussvorlage enthalten war die Bedingung, dass der Gemeindeanteil an den Gesamtkosten von 365 000 Euro auf 70 000 Euro gedeckelt wird.
Eingebracht worden war dieser Änderungsantrag von der Fraktion der SPD. „Es ist sinnvoll, den bestehenden Antrag so zu ergänzen, weil wir bisher nicht sicher sind, ob die zugesagten Gelder auch wirklich fließen“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Maximilian Ziegler. Abgestimmt wurde somit zunächst über die Aufnahme der drei Änderungen in die Antragsvorlage. Mit 16 Ja-Stimmen gegen fünf Nein-Stimmen erhielt dies eine Mehrheit in der Gemeindevertretung.
„Die Gemeinde Grebenhain hat im vergangenen Jahrzehnt 960 000 Euro aus dem Windpark Hartmannshain eingenommen, da ist es nur gerecht, dass auch mal etwas in den Ortsteil zurückfließt. 70 000 Euro Gemeindeanteil bei der Brücke ist verglichen damit ein Klacks. Ich kann auch nur betonen, dass es hier nicht um eine Fußgängerbrücke geht, sondern um ein wichtiges historisches Denkmal“, erklärte Köhler im Verlauf der Diskussion. „Es gibt die einhellige Meinung, dass die Brücke instandgesetzt wird. Die Mittel werden fließen. Die Denkmalbehörde steht zu ihrem Wort“, sprach sich auch sein Fraktionskollege Klaus Löffler (UBG) für die Brückensanierung aus. Stephan Weitzel (CDU) meinte: „Egal, wie wir uns heute Abend entscheiden, es wird Kritik geben. Es ist deutlich, dass wir als Gemeinde ohne die Mittel des Denkmalschutzes die Brücke nicht erhalten können.“