HARTMANNSHAIN — (eig). Ein stetes Kommen und Gehen herrschte beim „Brückentag“ am Einstieg zum Vulkanradweg in Hartmannshain. Noch vor dem offiziellen Ende der Informationsveranstaltung rund um die 1905 erbaute Basaltbogenbrücke am früheren Bahnhof Hartmannshain zogen Gerd Köhler und Martin Scholtes vom Vorstand des ausrichtenden Fördervereins „Historische Brücke Hartmannshain“ ein rundum positives Fazit. Bei sonnigem Wetter nutzten etwa 500 Menschen von nah und fern – darunter viele Radfahrer bei ihrer Tour auf dem Vulkanradweg – die Möglichkeit, etwas über das denkmalgeschützte Bauwerk an Hessens ehemals höchster Bahnstation und seine Bedrohung durch den Abriss sowie die ehrenamtlichen Hartmannshainer „Brückenretter“ zu erfahren. Auch als später am Nachmittag ein Unwetter mit Regen und Gewitter heraufzog, tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch.
Bei Trank und Speis wie selbstgebackenem Hartmannshainer Bauernbrot aus dem Dorfbackhaus konnten die Besucher sich stärken. Auf großes Interesse stieß auch die in der Halle am Einstieg zum Radweg aufgebaute historische Bilderausstellung über den Bahnhof Hartmannshain, die der Förderverein im Vorfeld zusammengetragen hatte. Bilder von den Arbeitseinsätzen belegten das Engagement des Fördervereins für den Erhalt der Brücke in der Gegenwart. Wie gebannt schauten viele Gäste auf die Leinwand, als die knapp 90 Jahre alten Filmschätze aus dem Fundus des einstigen Kreisschulrats Heinrich Lorentz – Begründer des Bildungs- und Unterrichtsfilms in Hessen – in voller Länge gezeigt wurden. Dazu zählte insbesondere der von Lorentz gedrehte Film einer Fahrt mit der Vogelsbergbahn zwischen Hartmannshain und Lauterbach. Auch Szenen aus den entlang der Bahnlinie liegenden Ortschaften sorgten für so manches Aufsehen, wie solche von der Skiwerkstatt in Bermuthshain, vom Abfischen des Nieder-Mooser Teiches oder einer Fronleichnamsprozession in Herbstein. Und auch eine Durchfahrt unter der damals noch geradezu „jungfräulichen“ Hartmannshainer Brücke in Großaufnahme fehlte in dem Film nicht.
In der in der Formgebung an ihr großes Vorbild angelehnten „Spendenbrücke“ landete dann so mancher Euro. Neben vielen kleinen Spenden für den Erhalt der Brücke durfte sich Vereinsvorsitzender Gerd Köhler auch über eine größere freuen: Einen Spendenscheck über gleich 500 Euro überreichte Reinhard Waurig aus Hartmannshain. „Die enorme Resonanz auf unseren Brückentag beweist, dass die Menschen hinter dem Erhalt unserer Brücke stehen“, zeigte sich Gerd Köhler am Ende hoch zufrieden.
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